Bennecke, Heinrich

Geb. 8.2. 1902 in Dresden, Sohn eines Nervenarztes; noch während der Schulzeit 1919 beim Zeitfreiwilligenregiment Dresden, Februar 1920 Reichswehr-Zeitfreiwilliger im Rgt. 23, beim Kapp-Putsch eingesetzt, Dresden, Leipzig, Vogtland, 1921-23 Studium der Volkswirtschaft, brach dieses ab, um als Adjutant im Regiment München eingestellt zu werden, Mai 1922 Eintritt in NSDAP, Juni 1922 in SA, Ende 1923 aus Bayern ausgewiesen, 15.5. 1925 erneuter Eintritt in die NSDAP (NSDAP-Mitgl.: 4840), 1925-1926 Jugendführer der Großdeutschen Jugend in Ostsachsen; 1926 Studium wieder aufgenommen (Geschichte, Zeitungskunde, Philosophie), 1929 Promotion zum Dr. phil.; 1927 aktiver SA-Führer (u.a. 10.7. 1927 Standartenführer der SA in Leipzig, 1930 Brigadeführer im Gausturm Sachsen), nach dem Studium in der Schriftleitung des "Sächsischen Beobachters", Gaupressewart der NSDAP, bis Ende 1930 verant-wortlicher Schriftleiter der neugegründeten NS-Zeitung "Der Freiheitskampf" (Dresden), 1930-1933 MdL Sachsen, 12.9. 1933 in den Stab der Obersten SA-Führung versetzt und zum Leiter des Reichs-SA-Hochschulamtes in Berlin ernannt, nach dem "Röhm-Putsch" im Juli 1934 als Gruppenführer mit Führung der Reichsführerschule der SA in München bauftragt, 1936 MdR (Wahlkreis Pommern), 1.1. 1937 Führer der SA-Gruppe Pommern, SA-Obergruppenführer, im 2. Weltkrieg als Leutnant im Polen- und im Frankreich-Feldzug, 1941 Oberleutnant, laut Dresdner Zeitung v. 26.1. 1945 neuer Führer der SA-Gruppe Südmark; Träger des Blutordens, des Goldenen Parteiabzeichens, der Dienstauszeichnung der NSDAP in Bronze, Silber, Gold, EK II.Verfaßte nach 1945 zwei Bücher über die SA: „Hitler und die SA“, München und Wien 1962 und „Die Reichswehr und der "Röhm-Putsch" (Beiheft 2 der Politischen Studien), München - Wien 1964. Bennecke lebte in den 60er Jahren in Fellbach/Württemberg.

 

[Sächs. HStA, NS-Gauverlag, Textarchiv, Akte Nr. 6 (B 292); Gossweiler, Kurt: Die "Röhm-Affäre" in der westdeutschen Geschichtsschreibung - ein Beispiel für die Beihilfe west-deutscher Historiker zur Remilitarisierung Westdeutschlands [1970], in: Gossweiler, Kurt: Aufsätze zum Faschismus, Akademie-Verlag, Berlin (Ost) 1986, S. 277-303; Sächsischer Gemeinde-Beamten-Kalender 1931, S. 164; Stockhorst, S. 51; Stoschek, Horst/ Zeidler, Erich: Zum Kampf der KPD im sächsischen Landtag gegen Militarismus und Faschismus in der Weimarer Republik, Diss. A, Hist.-Phil. Fak. der Päd. Hochschule "Karl Liebknecht", Potsdam 1976 (Ms.), Teilband IV, S. 257 (= Fn. 45).]